In Memoriam für die Förderer der Osterinselfreunde

Usch und Herbert Bock

In memoriam heißt zur Erinnerung und gegen das Vergessen. Wir möchten mit dieser Seite an das Frankfurter Ehepaar Usch und Herbert Bock erinnern und ihnen für die Kenntnis von der Welt, die ja einst im Osten Deutschlands ziemlich beschränkt war, danken. Diese Hilfe begann bereits 1982 mit der regelmäßigen Übersendung der Zeitschrift GEO und dem Kulturteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, was damals aus Frankfurt am Main nach Dresden ziemlich kompliziert war und manche Vorsprache bei den Zollbehörden der DDR erforderlich machte. Unzählige Originaldias von den weltweiten kulturellen Schauplätzen ergänzten die Vorträge zur Kulturgeschichte und Archäologie wesentlich.

Es folgte noch vor der Maueröffnung im Herbst 1989 eine gemeinsame Reise nach Malta, aus der ein Film resultierte, der noch im DDR-Fernsehen lief. Nach 1990 wurde dann ihre Wohnung auf dem unvergessenen Florianweg 71 immer zum Ausgangs- und Endpunkt der Reisen. Alle Reisen zur Osterinsel begannen und endeten hier. Dazu gehörten auch für uns spektakuläre Aktionen vor den Reisen, wie beispielsweise die Reduzierung des Koffergewichtes von je 30 auf 20 Kilogramm, was auf dem Fußweg mittels einer Personenwaage und nur drei Stunden vor dem Abflug im Juli 2004 erfolgte. Nach der Rückkehr wurden viele Erlebnisse ausgetauscht, die bei Usch und Herbert wiederum Erinnerungen an ihre Reisen weckten.

 

 

Usch Bock

1923 - 2011

 

 

Herbert Bock

1915 - 2002


Usch und Herbert Bock liebten das Reisen und die Welt. Wir haben etwa zwei Meter Alben über ihre Ausflüge in die ganzen Welt geerbt. Sie stecken voller Informationen über das Reisen im vorigen Jahrhundert, anfangs mit Zelt, später mit dem Wohnwagen und schließlich mit dem Flugzeug. Die Sammlung stellt unwiederbringlichen Zeitzeugen dar.

Folgen wir auf dieser Seite ihren Spuren, die uns schließlich bis zur Osterinsel geführt haben.

 

Erste Reise 1957, dienstlich nach Padua, privat weiter durch Italien

 

 

Dienstliches Vorspiel und Planung

Mitte 1956: Herbert wird zu einem Vortrag bei einer Tagung vom 29. bis 31. Mai 1957 nach Padua eingeladen. Er arbeitete damals für die Linde AG. Thema seines Vortrages: Wirkungsgrad verschiedener Klimatisierungsverfahren.

Auszüge aus der Finanzplanung
Reisekosten 2 x 100 DM und 4,7 x Tagegeld (300 DM) als Einnahmen.
Dem stehen Ausgaben von 300 Dm für Benzin (3000 Kilometer), 14 Übernachtungen je 70 DM, Mittagessen 280 DM, Eintrittsgelder 112 DM, Zigaretten 58 DM.
Mit dabei war das Ehepaar Carl und Gonda

Probepacken des VW K-H688 ab Alsbach.Es passtekeineswegs alles hinein.

Während Tagungen hat man viel Zeit auch mal für eigene Kreationen auf dem Block.

 

So lustig (sicher nicht bei Motorwechsel) stellte man die Reisen in den Süden damals auf Postkarten dar.

In Bolzano:
Belehrung zum Trinken: Nur zum Essen ohne Prost
Autofahren: Gas und Hupe, Vorsicht Bambinos
3. Tag zum Gardasee

6. Tag
Das Tagungslokal in Padua hieß Hotel Reale Orologio und hat einen täglich neu gepflanzten Kalender.

Hier folgt der komplette Vortrag im Urlaubsalbum
7. Tag Start in den Urlaub
Venedig
Ravenna

Adria: Herbert fing Aal, wieder losgelassen, da uns der Gedanke ihn ins Auspuffrohr zum Räuchern zu stecken, leider erst zu spät kam... Für spätere Fälle merken!
9. Tag Campingplatz Porto Retanati
Assisi mit zweistöckigem Dom
Orvieto
Camping Lago Bolsena, Bunter Abend  im Ristorante Paradiso, tiefsinnige Gespräche mittels Wörterbuch.
10. Tag über Viterbo nach Rom Camping Villa Glori

„Dann war es geschafft – Rom in zwei Tagen“

Foro Romano mit Usch

 

12. Tag Tarquinia Mueum und Gräber, interessant aber zeitraubend
zurück über Pisa, Florenz

14. Tag Zwischen Florenz und Genua schwierige Straße und keinen guten Campingplatz gefunden, hing der Haussegen etwas schief, dann Camping Pegli und Bootsfahrt zur Isola Bella

Schließlich: Herberts Vortrag in Italienisch, sein Tagungsbericht und Lob.

 

Zweite Reise 1959, dienstlich nach Skandinavien mit Urlaub

 

Herberts kunstvoll gestaltetes Album, zwei Holzdeckel mit Kupfer verziert und einem Klappverschluss

Fotos alle s/w und oft zu dunkel und unscharf

 

1959 Skandinavien Campingausweis vom 26.7.1959 Ringkoping Campingplads

Abrechnung der Sparkasse Köln vom 17.7.: 1580,44 DM

Autoreparatur, Bremstrommel „war im Eimer“ schreibt Usch, neue Trommel bei VW in Stavanger bestellt. Sie kam mit dem Zug nach Gesund, viele Pakete wurden auf den Bahnsteig gelegt und der Zug fuhr weiter. Herbert suchte erst das Päckchen und dann den Beamten, um die Sendung zu bezahlen. Kostete 90,40 Kronen Usch: Das Vertrauen der Norweger auf die Ehrlichkeit der Mitmenschen ist bewundernswert.

Herrliche Fahrt durch den Öresund, dann im Bild Bergen (Hansaviertel)

Geiranger Fjord war der schönste, dann Trollsteig, Romsdal, mit kräftigem Frühstück

 

Schloß Gripsholm in echt mit Usch davor, wir kannten es nur aus dem Film

Internationaler Kongreß of Refrigeration in Kopenhagen (19.8 bis 2.9.59)

 

Foto rechts mit Frau Witlevsen

 

Dritte Reise 1961 Frankreich - Spanien

 

20. Juli bis 16. September 6666 Kilometer zurück gelegt

 

Route: Deutschland: Saarbrücken. Frankreich: Nancy, Sena, Montargis, Orleans, Poitiers, Limoges, Mont de Marsen. Spanien: S. Sebastian, Bilboa, Santander, Madrid, Oranada, Murcia, Valencia, Barcelona.
Schweiz: Chur, Feldkirch. Deutschland: Lindau, Memmingen

Kurz vor Nancy brach die rechte hintere Torsionsfeder – drei Stunden Zeit, die Stadt zu besichtigen

 

Schloß Amboise

 

Campingplatz D´Albert Castelnau (45 km nördlich von Biarritz)
Auf diesem schönen Platz blieben wir elf Tage, Warum: 1. Weils so schön war und 2. Herbert schön schreiben konnte.

 

10.9.1961 Stierkampf in Tarragona
Usch beschreibt begeistert den Kampf: "Der Matador muss den Stier töten, indem er mit einem 90 Zentimeter langen Degen eine briefmarkengroße Stelle zwischen den Schulterblättern trifft."
Schließlich findet Usch: „mit einer langen Stange auf den Stier einstechen bis Blut fließt, ziemlich scheußlich“.

Aquädukt  Puente del Diabolo

 

Herbert am Dianatempel in Nimes

 

Vierte Reise 1963 Mombasa-Nairobi-Simbawe und Safari 1987

Das Album hat einen „afrikanischen“ Umschlag in Handarbeit vermutlich von Herbert hergestellt

 

Reiseroute: Kairo, Abu Simbel, Wadi Halfa, Entebbe, Nairobi, Lusaka, Salesbury, Franchistown, Simbabwe

Damals gab es noch per Schreibmaschine handgeschriebene Infos vom Reisebüro

 

So sahen immer Usch Reisenotizen in ihrem Kalender aus, hier vom 28. bis 31. Juli

Erste Safari in Nairobi und gleich ein Schakal vor der Linse und das auf einem Farbfilm

 

Überreste eines Büffels nach 24 Stunden

Auf den Ngong Hills

 

Affenmütter betteln sogar auf den Autos um Futter für ihren Nachwuchs

 

Ein Rhinozerus, Abstand ist besser.

 

Mombasa Malajka-Hotel

Usch im Malajka-Hotel (1986)

 

Mombasa Fort Jesus

 

Herberts Passfoto für die Reise 1963

Fünfte Reise 1966 Jugoslawien, Griechenland und Österreich

vom 27. Juli bis 12. September 1966

Reise mit dem VW F DX 459

JUGOSLAWIEN

Usch mit Blick auf Triest

 

Herbert mit junger Begleiterin im Amphitheater zu Pula

Solin (Salona) war die griechische Stadt Amfissa

 

Antike Brücke in Neretva

Zelten im Camping Derwisch Kloster in Tetove

 

Tankstelle in Debar

GRIECHENLAND

Meteora - im Himmel schwebende Klöster

 

Herbert am Meteora-Kloster

Überfahrt mit der Fähre nach Padras

 

Tor zum Stadion von Olympia

Steiler Aufstieg nach Akrokorinth

 

Großes Theater von Epidauros

Die letzten drei gewaltigen Säulen von Korinth

 

Die Akropolis von Athen mit wenig Touristen

Herbert über dem Theater von Delphi

 

Reiseabschluss zu Herberts Geburtstag in Wien

 

Große Weltreise - einmal um den Globus: 14. April bis 25. Juli 1969

Gesamtreiseplan

 

Station Kambodscha vom 19. bis 21. April 1969

Flug von Bangkok nach Phnom Phen und weiter nach Siam Reap. Das Bild zeigt Herbert vor der Tempelanlage von Angkor Vat

 

 

Die Hotelrechnung in Siam Reap

 

 

Der Tempel Banteay Srei

Beeindruckend die Türme des Bayon, auf dessen Türme die Gesichter von Jayavarman VII. in alle vier Himmelsrichtungen zeigen.

 

 

Das Westtor von Angkor Thom heute