Die Osterinsel und Erich von Däniken

 

Als der Film „Erinnerungen an die Zukunft“ nach dem gleichnamigen ersten Buches des Schweizer Autors Erich von Däniken 1974 in den Kinos der DDR lief, war das Erstaunen vieler Zuschauer groß. Die Osterinsel war für die meisten DDR-Bürger weiter weg als der Mond und nur ein Wissenschaftler, Professor Dr. Günther Sterba aus Leipzig, konnte als Biologe 1972 für eine wissenschaftliche Arbeit einige Wochen zur Osterinsel fliegen.

Foto: Peter Hertel

 

 

Der Film „Erinnerungen an die Zukunft“ liegt  in einer neueren Bearbeitung vor
Bild: Amazon.de 

Hier folgt zunächst der Filmtext und erstaunt durch Raffinesse:

„Insel der tausend Rätsel. Winzig, verloren im Südpazifik. Paris ist siebenmal so groß. Nach zehn Stunden Flug über die Wasserwüste des Pazifik taucht die Osterinsel aus Nebel- und Regenschleiern vor uns auf. Die Osterinsel hat heute etwa 2000 Einwohner. Zu keiner Zeit hat es mehr als 4000 gegeben, darin sind sich die Gelehrten einig. Hat es aber nie mehr als 4000 gegeben, dann gibt es keine Lösung für das Rätsel der Osterinsel, denn von der Gesamtbevölkerung sind ungefähr 70% Frauen, Kinder und Greise.

 

Von den arbeitsfähigen Männern werden die meisten zur Nahrungsmittelbeschaffung gebraucht. Übrig bleibt eine so geringe Zahl, dass sie unmöglich die mehr als 600 über die ganze Insel verteilten riesigen Steinfiguren schaffen konnten.

Das Gestein ist so hart, dass stundenlanges Hämmern mit Steinbeilen kaum eine Spur hinterlässt. Viele der Steinkolosse sind mehr als 20m hoch und haben ein Gewicht bis zu 400 t. Die meisten Figuren ragen nur zu einem Teil aus dem Boden. Ihre wirkliche Größe wird erst durch Grabung sichtbar. Alle zeigen den­selben fremdartigen Menschentyp und denselben hochmütig verschlossenen Ausdruck. Einer wie der andere, wie vom Fließband. Nur diese, von Thor Heyerdahl ausgegrabene Statue fällt aus dem Rahmen, mit rundem Kopf, kniend. Dies war die Steinmetzwerkstatt am Krater des Vulkanes Rano Raraku. Von hier wurden die Kolosse bis zu 20 Kilometer weit transportiert. Es gab weder Sklaven noch Bäume für Holzrollen. Nirgends auf der Insel findet man Schleifspuren oder Rollbahnen.

Die Legenden berichten, dass sich die Steinkolosse von selbst bewegten, durch Mana, eine geheimnisvolle Kraft, über die nur zwei Priester verfügten. Eines Tages aber seien die Priester mit dem Mana verschwunden. War das der Tag, an dem die Arbeit im Steinbruch des Rano Raraku beendet wurde? Gibt es deshalb ein Heer unvollendeter Statuen? Und was war Mana? Vielleicht verfügten Wesen von anderen Sternen über elektromagnetische Kräfte? Oder über die Fähigkeit, die Gesetze der Schwerkraft aufzuheben? Heute noch strahlt die Osterinsel einen außergewöhnlichen Magnetismus aus. Der Bericht einer französischen Expedition aus dem Jahre 1964 schließt so: „Da auf dieser Insel geheimnisvolle magnetische Kräfte walten, dürfen wir die Möglichkeit eines außerirdischen Kontaktes nicht ausschließen“.

In dem  1968 bei Econ erschienenem Buch „Erinnerungen an die Zukunft“ (ab S. 135) gibt es weitere Informationen, Korrekturen und Richtigstellungen sind grün:
„Ganze Bergmassive waren umgeformt worden, stahlhartes Vulkangestein war wie Butter zerschnitten ... worden“.
Es handelt sich aber um Lavatuff, eine relativ weiche Gesteinsart.

„Auf der Insel wachsen keine Bäume“
Es existieren mehrere Eukalyptuswälder mit hohen Bäumen.

„Die Insel kann kaum für mehr als 2000 Menschen Nahrung hergegeben haben. Heute (1967) leben auf der Osterinsel einige hundert Eingeborene“.
Es gab reiche Fischgründe und mehrere Ernten pro Jahr.

In Ulrich Dopatka, der Faktensammlung zu Däniken (1979 bei Econ erschienen), wird es nur ungenauer. Er bezieht sich auch auf die Werke von Robert Charroux, der seitenweise Unwahrheiten behauptet. „Wurden die steinernen Götter aber wahrhaftig mit diesen Beilchen herausgearbeitet( S. 257)? Die Zahl der Bewohner  in der Blütezeit wird auf 4000 bis 5000 geschätzt.

 

Nach Aussagen eines Insulaners soll sich der Besuch Erich von Dänikens in den Sechziger Jahren so abgespielt haben, dass er einen Insulaner fragte, ob denn nicht irgendwo etwas auf den Besucher von Raumfahrern hindeute. Darauf fielen dem Osterinsulaner die rampenähnlichen Gebilde im relativ unzugänglichen Norden der Insel ein. Als Däniken hörte, dass man dahin laufen müsse, soll er dem Insulaner einen Schein nebst Fotoapparat in die Hand gedrückt und ihn selbst hingeschickt haben.

Im Bild ist die im Norden der Insel befindliche "Startrampe" für die "Außerirdischen" zu sehen.

Foto: Josef Schmid