(Caracas, 21. Februar 2018) Rapa Nui gehört zu den öst-pölynesischen Sprachen, wie auch Hawaiianisch, und ist vom Aussterben bedroht. Deswegen entwickelt die UNESCO gemeinsam mit Chiles Bildungsministerium ein Projekt zur Rettung des Rapa Nui, der indigenen Sprache der Osterinsel. Die Insel liegt rund 3.700 Kilometer vor der chilenischen Küste im Pazifik und zählt etwa 8.000 Bewohner*innen. Der UNESCO-Mitarbeiter Atilio Pizarro gab an, dass es notwendig geworden sei, die Sprache und Kultur der Rapa Nui, über die Inhalte der Nationalen Bildungsprogramme hinaus, zu stärken. "Das Vorhaben ist ein Hoffnungsschimmer, um dem Reichtum der kulturellen Vielfalt in Rapa Nui zu mehr Anerkennung zu verhelfen", fügte der Experte hinzu. Rapa Nui für künftige Generationen erhaltenDer UNESCO zufolge wurde ein Verschwinden der Sprache auch den Verlust der gesamten Rapa Nui-Kultur bedeuten. Chiles Bildungsministerium hatte 2014 bereits ein Projekt in die Wege geleitet, |
nachdem UNESCO-Mitglieder das Versäumnis der Politik hinsichtlich der Bewahrung des kulturellen Erbes bemängelt hatten. Im Zeitraum 2018-2021 sollen, zusammen mit den Gemeinden der Osterinsel, Lehrmaterialien erstellt und Lehrer*innen ausgebildet werden, um das Rapa Nui für künftige Generationen zu erhalten. Spanisch dominiert im öffentlichen BereichEine Umfrage auf Spanisch und Rapa Nui aus dem Jahr 2016 ergab, dass ältere Bewohner*innen der Osterinsel die Sprache eher beherrschen als die Jüngeren. Bei den 8- bis 12-jährigen waren es lediglich 16,7 Prozent. Ferner geht aus Daten hervor, dass Rapa Nui vor allem im privaten Bereich, in der Familie und bei traditionellen Anlässen gesprochen wird. Im offentlichen Bereich dominiert Spanisch. Dennoch genießt Rapa Nui eine hohe soziale Wertschätzung, auch bei jenen, die es nicht sprechen. Rapa Nui definiert -laut der Umfrage- die Identität jener, die es beherrschen. Staat und öffentliche Institutionen sind aufgerufen, die indigene Sprache zu stärken und zu schützen. |
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Auf der Osterinsel gibt es vier Schulen Nahezu die Hälfte der Inselbevölkerung ist jünger als 20 Jahre, einige Hundert Kinder müssen zur Schule gehen und da gab es in den letzten Jahren viele Bemühungen, das Angebot an Schulplätzen zu vergrößern und den Bedarf zu decken. Die ersten Unterichtsversuche gab es auf der Osterinsel schon im Jahr 1864 durch den Pater Eugéne Eyraud. Diese bezogen sich allerdings vorwiegend auf christliche Texte der Bibel. (siehe Bericht des Paters) Im Jahr 1896 zog der chilenische Lehrer Alberto Sánchez Manterola mit seiner Familie auf die Osterinsel, doch sein Unterricht dauerte nur fünf Monate. Chile hatte die Insel an einen privaten Geschäftsmann verpachtet und jedes Interesse verloren. 1914 organisierte der "Baquedano"-Schiffskommandant Almanzor Hernández wieder einen Unterricht unter Leitung von Ignacio Vives Solar, die Schulklassen lernten in Privathäusern. 1917 beschloss Chile den Bau eines Schulgebäudes, doch das wurde ein Flop. Das Gebäude hatte nur eine Wand und bei schlechter Witterung fiel der Unterricht aus. 1934 wurde das Schulsystem der Verwaltung in Valparaiso unterstellt. Es wurde ein Gebäude im Ortszentrum errichtet, welches der Vorläufer der heutigen Grundschule war.
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Sie erhielt den Namen "Liceo Lorenzo Baeza Vega", nach dem Lehrer der bei dem Bootsunglück des Heyerdahlbootes mit Schulkindern 1955 einige Kinder retten konnte, doch dabei ertrank. Bis 1971 betreuten wieder Missionare die Schule, zunächst war es Pater Englert, der am Vormittag die jüngeren und nachmittags die älteren Schüler unterrichtete. 1957 durften erstmals Osterinselkinder auf dem Festland auf Kosten des Erziehungsministeriums studieren. 1966 wurde auf der Osterinsel die "Erziehungs-Verwaltung" gegründet und mit einem zwei Jahre dauernden Umbau der Schule begonnen. 1971 übernahm der Staat das Schulsystem, erster Direktor wurde Jacobo Hey Paoa, doch die Kinder kamen mit dem chilenischen System nur schlecht zurecht. Seit 1976 gibt es einen eigenen Schulpan für die Insel, der 1984 noch einmal reformiert wurde. Von da an wurden die Sprache Rapanui und lokale Folklore zum Pflichtfach. 1987 hat man die Verwaltung dr Schule an die Stadtverwaltung von Hanga Roa abgegeben. Damals unterrichteten 25 Lehrer über 600 Schüler. Für die 30 besten Schüler gab es Stipendien, um in einem chilenischen Internat in Vin del Mar die höhere Schule zu besuchen. Heute besteht Schulpflicht für die ersten acht Jahre (Basica). Info: Leopold/Herrgott |
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Das war bis vor wenigen Jahren die einzige Schule. Die Fotos stammen vom Schulanfang im März 2003
Unterricht in der Grundschule 2004 |
Erbaut ab 2003 bis 2005 ist sie eine architektonisch schöne an das Gelände in der Nähe der ehemaligen Leprastation angepasste und moderne Schule. Sie ist ein Werk des Bürgermeisters Petero Edmunds, dem es gelang, den Schulneubau gegen viele Widerstände auf der Insel und in Chile durchzusetzen. Weiträumig und luftig angelegt können hier die Schüler von der 5. Klasse bis zum Abitur gelangen. Derzeit unterrichten an der Schule 20 Lehrer rund 215 Schüler. Charakteristisch ist hier eine berufsspezifische Ausbildung auf den Gebieten Humanistik, Tourismus und Landwirtschaft, wobei hier nur die Theorie vermittelt wird. Einziger Nachteil, die Schule liegt etwa drei Kilometer vom Dorf entfernt und ist nur über eine momentan sehr schlechte Straße zu erreichen.
Sie liegt im Ortszentrum und wurde ab 2005 gebaut. Wie die Bilder zeigen, war sie im Winter 2007 noch nicht fertig. Jetzt lernen hier schon über 300 Schüler in acht Klassen der Grundschule. Die Schulbildung reicht zukünftig auch hier bis zum Abitur. Dazu wird es ab dem kommenden Jahr auch eine 9. und in den folgenden Jahren die weiteren Klassen der Oberstufe bis zum Abitur geben. Jede Klasse hat 20 bis 30 Kinder, die Lehrer haben eine hohe Qualifikation und die Schüler müssen vor Beginn ihrer Schulzeit hier eine Aufnahmeprüfung ablegen.
Des weiteren gibt es in Hangaroa auch noch eine kleinere Privatschule im Dorfzentrum.