Entlang der Südküste – stürmisch und traurig

Nirgendwo auf der Insel begegnet man entlang einer Straße soviel zerstörter Ahu-Plattform, 20 Kilometer, nahezu eine neben der anderen. Die großen Anlage heißen von West nach Ost: Hanga Poukura, Hanga Tée, Ahu Motu Opope, Ahu Akahanga und Ahu Hanga. Nach einer alten Karte haben sich hier einst bis zu 27 Dorfplätze befunden. An der Südküste ist die Brandung stärker, als an anderen Küsten. Unaufhaltsam rollen die Wellen des Pazifiks gegen die schroffen Lavafelsen.

Durch ausgewaschenen Kanäle im Uferbereich entstehen diese Wasserfontänen.

An manchen Stellen dringen die Wassermassen durch unterirdische Hohlräume in den Lavatuff ein und sprühen im Takt des Wellenschlags als mächtige Fontänen und unter Geräuschen, die an das Atmen eines großen Ungeheuers erinnern, meterhoch hervor. Mehrere kleinere Ahu-Ruinen mit vornüber gekippten Statuen folgen in kurzen Abständen. Bei Vaihu trifft der Weg mit der Küstenhauptstrasse zusammen. Ein älteres Steingebäude neben einem kleinen Hafen markiert die Bucht Vaihu. Auf beiden Seiten der Bucht stehen große Zeremonialplattformen. Der Ahu Hanga Tee ist besser erhalten, eine ganze Statuenreihe liegt am Boden.

Am Wasser liegt ein großer Pukao mit gut sichtbaren Petroglyphen (Steinritzungen). Auf halber Distanz der Südküste ist der Ahu Akahanga eine Besichtigung wert. Unmittelbar vor dem Parkplatz stecken die bearbeiteten Steinfundamente mehrerer “Bootshäuser” in ovaler Form aneinandergereiht in der Erde. Der Ahu Akahanga besteht aus sechs übereinander gebauten Konstruktionen. Die mindestens 22 Moai liegen nach allen Seiten gestürzt oder sind als Bauteil in den Mauern eingefügt. Möglicherweise standen einst 17 Statuen nebeneinander.

Ahu Akahanga mit 22 Statuen

Ein Band aus roter Vulkanschlacke markiert die obere Steinplattenreihe der ansteigenden, doppelstufigen Rampe. Unter den davor liegenden Pukao’s befinden sich Grabkammern. Ein paar Meter westlich, direkt unter der Strasse, liegt ein einzelner Moai seitlich über eine Steinrampe. Diese Statue weist keine typischen Augenlöcher auf. Höchstwahrscheinlich rutschte sie beim Aufrichten auf den davor befindlichen Ahu seitlich weg und blieb dort liegen. Landeinwärts lag einmal das dazugehörige Dorf. Man entdeckt noch Reste von Hausfundamenten und den dazugehörigen Umu-Erdöfen.

In der Nähe der Uferstraße befindet sich die vermutlich auf dem Transport vom Rano Raraku liegen geblieben Statue.

Die Statue mit dem eindrucksvollsten Gesicht liegt ebenfalls an der Südküste und könnte ein Mahnmal für die hier einst vernichteten Dörfer sein.