Die Existenz einer “allverbreiteten, alldurchdringenden und allbewegenden Materie, welche den Weltraum erfüllt, muss als Gegenstand möglicher Erfahrung postuliert werden” Immanuel Kant “Äther” ist griechisch und heißt so viel wie “blauer Himmel”. Früher nahm man an, dass ganze Universum sei von einem unsichtbaren Stoff namens Äther erfüllt. Ich glaube, gestern sind wir in ihn eingetaucht. Das Gefühl, im klarsten Wasser der Welt zu tauchen, können vermutlich nur Fallschirmspringer nachvollziehen. Die aber fallen eigentlich zu schnell. Wir haben uns deshalb wie Fallschirmspringer im Äther gefühlt, als wir bei unglaublichen Sichtweiten von 50 Metern in das pazifische Blau um die Osterinsel abgetaucht sind. |
So besessen ist die Osterinsel von den steinernen Riesen, dass der Tauchlehrer Mike Rapu im Eingedenk an seinen Vater eigens einen Moai erstellen ließ, um ihn auf dem Boden des Meeres zu versenken. Ahnenkult oder geschicktes Marketing?
Damit ähnelt der Tauchmeister einer anderen Unterwasser-Attraktion der Osterinsel - den Riesen-Schildkröten. Sie galten den Rapa Nui schon immer als heilig. Weil sie zwar weit ins Meer hinaus schwimmen, zum Eier legen aber Land brauchen, zeigten sie schon den Maori-Siedlern den Weg durch die Weite des Pazifiks den gesuchten Inseln. Auf einen Moai am Vulkan Rano Rarako ist ein europäisches Schiff eingemeißelt, gezogen wird es von der Schildkröte, die den Fremden den Weg nach Rapa Nui gezeigt hatte. Heute braucht man nicht mehr so weit raus aufs Meer zu fahren, um nach Panzerechsen zu tauchen: Jeden Nachmittag schwimmen sie im Hafenbecken herum, um die Reste des heutigen Fischfangs aufzuschnappen. Also einfach Schnorchelsachen auspacken und Schildkröten schauen! Poganatz |
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Hawaii haben wir 2001 besucht, 2002 folgte Neuseeland. Damit fehlte nur noch der dritte Eckpunkt des polynesischen Dreiecks. Die Osterinsel: ebenfalls ein Dreieck, nur viel, viel kleiner. Wann wir sie besuchen konnten, hing von einigen Dingen ab. Von mehreren kleinen Zettelchen, beispielsweise auf denen unsere Lieblings-Urlaubsziele stehen, von der jährlichen Auslosung, von Michaelas Hand, die dabei die Zettel zieht. Drei Jahre lang wurden andere Länder ausgelost. Doch 2006 war es endlich soweit. Auf dem gezogenen Zettel steht: Chile. Klar, dass wir dabei auch die Osterinsel besuchen werden. |
Genau das, wonach wir uns so sehr gesehnt haben. Es gibt keine bessere Gelegenheit, um abzuschalten. Wir lassen die Seele baumeln. Unser Gehör liebt das Rauschen der Brandung. Unsere Augen glänzen, sobald sich die Blicke in der Spiegelfläche der Unendlichkeit verlieren. Wir genießen die tiefe Ruhe und Erholung, die das Meer bietet, in vollen Zügen. Wie schön es doch singt. Die Sonne sinkt immer tiefer. Es scheint, als würde sie zum allerletzten Mal untergehen und deshalb ihr Allerletztes zu geben. Der Himmel beginnt sich langsam zu verfärben. Die lieblichen Strahlen tauchen ihn in eine flammende Symphonie von Rot und Gelb, färben die Wasseroberfläche golden. Wir können nicht genug von diesem spektakulären Schauspiel kriegen, saugen jede Minute tief in uns auf. Das leise Rauschen des Pazifiks liefert die Begleitmusik dazu. Der Wind spielt immer noch mit den Wellen. Ganz weit hinten, da wo sich Himmel und Wasser zu berühren scheinen, beginnt die Sonne langsam im Meer zu versinken. Doch kaum ist ein Spektakel beendet, nimmt ein anderes seinen Lauf. Es wird dunkel. Kein Wölkchen trübt das Firmament. Langsam kriechen die Sterne hervor. Es werden mehr und mehr - so viele wie wir bisher noch nie gesehen haben. Sie funkeln und glitzern wie Edelsteine. Es scheint, als wollten sie sich gegenseitig überbieten und um die Wette leuchten. Wir können die Blicke nicht von diesem wunderbaren Sternenhimmel wenden. Doch es wird kälter und wir machen uns auf den Weg zurück ins Hotel. Helmut Heimann |
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Rapa Nui, “Großes Ruder“. Heute haben wir das wahre „Ende der Welt“ erreicht. Mögen sich noch so viele Orte in Feuerland so nennen – der entlegenste Ort der Welt ist dieses Eiland mitten im Pazifik. Selbst im 21. Jahrhundert fühlt sich die Reise so an, als würde man über den Rand der Erdscheibe hinaussegeln. Von Santiago de Chile aus jagt das Flugzeug für 4000 Kilometer der untergehenden Sonne nach. Fünf Stunden lang schwebt es mangels auch nur eines einzigen Referenzpunktes scheinbar bewegungslos im blauen Nichts. Unter uns kräuselt sich die weiteste Leere des Planeten. Dann ein Fetzen Grün. Dreieckig ist er, mit kahlen, grasigen Hügeln und einigen Kratern übersät, fast waldlos, und offenbar beinahe unbesiedelt. Fast schon mutet es seltsam an, dass hier überhaupt ein Flugzeug landen kann. Tatsächlich gibt es erst seit den 1960er Jahren überhaupt einen Flughafen an diesem weltvergessenen Fleck, einer der letzten Orte, die die seefahrenden Europäer überhaupt auf dieser Erde entdeckten. Erst am Osterfest 1722 wurde die Insel von dem holländischen Kapitän Jakob Roggeveen entdeckt, der auf der Suche nach dem mythischen, nicht existenten Südkontinent war. Das chilenische Festland ist 3700 Kilometer entfernt, und die nächsten Nachbarn sind die Nachfahren der „Meuterei auf der Bounty“, 2000 Kilometer weit weg, auf der Pitcairn-Insel. Die polynesischen Marquesas, von denen aus die Insel vermutlich mit großen Katamaran-Kanus besiedelt wurde, liegen weit über 4000 Kilometer entfernt im blauen Ozean. |
Am ersten Tag am Rande der Welt spazieren wir die Südküste entlang zum Ortskern von Hanga Roa, mit knapp 4000 Einwohnern das einzige Dorf der Insel. Neben dem Verwaltungsgebäude der chilenischen Armada, seit 1888 die lokale Besatzungsmacht, stoßen wir auf die „Windrose“. In Form eines Wegweisers zeigt sie vom „Nabel der Welt“, wie die Bewohner ihre Insel nennen, in alle Richtungen über den Ozean: Vladivostok 7656, San Francisco 7090, Schanghai 8198, Honolulu 3969 …. Seemeilen, versteht sich, nicht Kilometer. „Berlin“ ist leider nicht angezeigt, dürfte aber gut über 15.000 Kilometer entfernt sein. |
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Seit vielen Jahren bin ich zwischen Januar und Februar auf der Osterinsel zu Gast und war auch in diesem Jahr wieder dort. Zum ersten Mal (1963) reiste ich noch mit dem Schiff von Chile aus, angeregt durch Thor Heyerdahls Aku-Aku, und begleite seither die Entwicklung dieser Insel und ihrer Bewohner schon seit 30 Jahren mit einer Mischung aus Staunen, immer größerer Faszination und nie endender Überraschung.
"Alter" Osterinselfreund: Sönke Böge Nach viel Lektüre, Studien am Ort und Gesprächen mit Forschern aus der ganzen Welt komme ich zum Schluss, dass bei jeder der vielen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte stets zwei neue ungelöste Fragen auftauchen. Wie sieht Rapa Nui heute, im Januar 2007 aus? Welch ein unglaublicher Wandel. Auf der Insel leben jetzt etwa 4.000 Menschen, zirka 2.000 «Rapa Nui», also Nachfahren der Ureinwohner, schon stark vermischt mit anderen Polynesiern und auch Chilenen sowie etwa 2.000 zugewanderte Chilenen, dazu kommen rund 100 Einwohner anderer Nationalitäten, darunter auch zehn Deutsche. In der hübschen Kleinstadt Hanga Roa gibt es zwei Supermärkte, alle notwendigen Dienstleister wie Apotheke, ein kleines Krankenhaus, natürlich zwei Cybercafés, eine Feuerwehr, drei Schulen mit insgesamt 900 Schülern, eine Sporthalle, 20 nette Restaurants, 12 Hotels und etwa 20 Pensionen. Der Tourismus ist auf etwa 500 bis 600 Besucher beschränkt, die einmal täglich auf dem Flughafen Mataveri landen und im Schnitt vier Tage bleiben und mit Blumenkränzen begrüßt werden. Agenturen, Führer und Mietwagen stehen zur Verfügung. Außer Spanisch, der offiziellen Sprache, sprechen die Menschen Rapa Nui, das jetzt wieder unterrichtet wird und viele auch Englisch. |
Der junge Museumsdirektor Francisco Torres Hochstetter bietet ein vielfältiges Programm mit Ausstellungen und Touren speziell für die Kinder der Insel während der Schulferien an. Das Freilichtmuseum fordert seinen Preis. Die Petroglyphen und Statuen sind Wind und Regen ausgesetzt. In die schönen Steinzeichnungen, in die Statuen dringt Regenwasser, denn das Rohmaterial ist ja zumeist weicher vulkanischer Tuffstein. Die natürliche Verwitterung und Beschädigungen durch Touristen sowie die überall frei herumlaufenden Pferde sind nicht zu übersehen. In einem Langzeitversuch an einigen Moais wurden von der Firma Wacker-Chemie aus München Versiegelungen mit Silikonen vorgenommen. Das Ergebnis wird jetzt im Mai 2007 vorliegen. Sönke Böge Quelle Bild und Text: Condor online |
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Die Erlebnisse dieser allein reisenden jungen Frau hätte sie auch in der Türkei, Italien, Tunesien, Griechenland und so weiter haben können. Das sei zur Ehrenrettung der Herren auf der Osterinsel noch angemerkt. Darüber, dass speziell deutsche Frauen dem Charme mancher Ausländer nur schwer widerstehen können, sollten sich die deutschen Männer durchaus mal Gedanken machen. Peter Hertel |
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